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Falsche Universalismen
In der Sensibilität für die Qualitäten und Möglichkeiten industrieller Produkte und Materialien, die Bollinger in den künstlerischen Schaffensprozess eingebracht hat, findet sich Valentin Ruhry ein halbes Jahrhundert später wieder und in seinem eigenen künstlerischen Ansatz bestätigt. Drei Arbeiten von Bill Bollinger integriert er daher in seine Ausstellung.
Eröffnung
28.06.2012 18:00
Dauer 29.06.2012 – 14.09.2012
Dauer 29.06.2012 – 14.09.2012
„Ich mache nur, was notwendig ist. Es gibt keinen Grund, Farbe zu verwenden, zu polieren, zu biegen, zu schweißen, wenn es nicht notwendig ist“, schrieb der amerikanische Künstler Bill Bollinger über seinen gestalterischen Zugang.
Als eine der Leitfiguren der Prozesskunst der 60er Jahre ist sein Werk nach seinem frühen Tod fast in Vergessenheit geraten und wird erst seit einigen Jahren aufgearbeitet und in seiner innovativen Rolle für weitere Entwicklungen gewürdigt.
In der Sensibilität für die Qualitäten und Möglichkeiten industrieller Produkte und Materialien, die Bollinger in den künstlerischen Schaffensprozess eingebracht hat, findet sich Valentin Ruhry ein halbes Jahrhundert später wieder und in seinem eigenen künstlerischen Ansatz bestätigt. Drei Arbeiten von Bill Bollinger integriert er daher in seine Ausstellung.
Es ist dies die zweite Einzelausstellung Valentin Ruhrys in der Christine König Galerie. Wieder bezieht er sich auf den konkreten Raum, obwohl seine Arbeiten auf den ersten Blick hermetisch-autonom erscheinen. Ruhry hat sich sukzessive freigespielt von allzu viel Technik in seiner Kunst und seinen bildhauerischen Ansatz Schritt für Schritt gereinigt. Ihm geht es um die Poesie der Form, wenn er einen Metallgitterrost seiner Funktionalität enthebt und durch sparsam-präzise Verformung zur dynamischen Welle werden lässt. Es geht aber auch um die künstlerische Qualität des Materials an sich, die er in der Komposition reduziert abstrakter Wandbilder aus Gips, Latexfarbe und Abdeckband oder im reflexiven Wechselspiel einer gefundenen Holzwand mit dem als bildhauerischem Material eingesetzten Licht einer Leuchtstoffröhre freizulegen versucht. (zit.n. Alois Kölbl, 2011)
Die Werke von Bill Bollinger wurden uns von Häusler Contemporary München freundlicherweise zur Verfügung gestellt.