Past
Dauer 02.03.2012 – 04.07.2012
Teilnehmende KünstlerInnen Franz Ackermann, Gottfried Bechtold, Ecke Bonk, Hofmann/Moises/Schatzl, Christoph Keller, Köbberling/Kaltwasser, Hans Kupelwieser, Alicja Kwade, Hannes Langeder, Michaela Melián, Olaf Mooij, Fritz Panzer, Axel Philipp, Fabrizio Plessi, Tobias Rehberger, Valentin Ruhry, Georg Seibert, SUPERFLEX, Gustav Troger, Lieven van Velthoven, Peter Weibel, Erwin Wurm, Yin Xiuzhen
Kuratiert von Peter Weibel, Bernhard Serexhe
Es gilt als des Menschen liebstes Spielzeug - das Auto. Als Kultobjekt und Symbol für individuelle Freiheit ist es das Medium der Mobilität par excellence sowie Ausdrucksträger für Lifestyle und Luxus. Gleichzeitig steht das Auto für die Gefährdung unseres Planeten: Raubbau an Ressourcen, Umweltzerstörung, Verkehrsinfarkt, Unfälle. Und auf der lebenspraktischen Ebene des Alltags: Ärger mit Parkplatznot, teuren Mechanikerstunden, Dränglern auf der Autobahn, immer höheren Spritpreisen. Dann wieder die Lust am neuen Wagen: Jetzt geht's los! Die Attraktivität des Autos bleibt ungebrochen. Wie lange kann das noch funktionieren?, fragen wir uns besorgt - und steigen ein.
Ein Objekt, welches im Leben des Einzelnen eine ebenso große Rolle spielt wie in technischen, wirtschaftlichen, ästhetischen, stadt- und verkehrsplanerischen Kontexten muss Künstlerinnen und Künstler zwangsläufig interessieren. Wolf Vostell 1969: "Das Auto ist die Plastik des 20. Jahrhunderts."
Bis heute widmen sich erstaunlich viele KünstlerInnen dem Auto: liebevoll, kritisch, intelligent, mit Augenzwinkern.
Der große Ausstellungssaal des Museums wird zum Parkplatz, auf dem sich künstlerische Vehikel ein Stelldichein geben. Aufgeladene Luxusobjekte wie Porsche und Ferrari werden schonungslos bearbeitet und ihrer Qualitäten entledigt, um als dysfunktionale Doppelgänger wiederzuerstehen. Gesellschaftshistorisch relevante Rollen von ikonischen Modellen wie "Trabbi", VW-Käfer oder Mercedes Benz werden verdeutlicht, während verspielte Veränderungen an Nutzfahrzeugen verborgene Konnotationen offensichtlich machen.
Die Schau zeigt die soziale, künstlerische und wirtschaftliche Relevanz des Auto-Kults aus künstlerischer Perspektive - kritisch, verblüffend und unterhaltsam.